Montag, 22. November 2010

Fast 250 Vertrieben erreichen die tschadische Hauptstadt

Nach einer Gewaltserie aufgrund der nahenden Wahlen in Nigeria, wurden fast 250 tschadische Bürger vertrieben. Diese sind vorerst auf einem Polizeirevier in der tschadischen Hauptstadt untergekommen.

AFP auf tschadoscopie.com: Près de 250 Tchadiens expulsés du Nigeria arrivés à N'Djamena, 5. November 2010.

Im Fall Habré: Gerichtshof der Cédéao fordert ein gesondertes Verfahren

Der Gerichtshof der Gemeinschaft der Westafrikanischen Staaten (Cédéao) bestätigte am Freitag, 19., November dass der Senegal allein nicht den ehemaligen Diktator Hissen Habré für seine Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilen soll. Die Anklage soll auf internationalem Niveau gewährleistet sein, um Straflosigkeit zu vermeiden. Seit 2006 liegt das Mandat der Afrikanischen Union beim senegalesichhen Staat.


Procès Habré : la Cour de justice de la Cédéao préconise la création d'un tribunal spécial, 19. November 2010.

AFP: Procès Habré: le Tchad compte saisir l'UA pour demander un tribunal ad hoc, 20. November 2010.

Neuer Afrikabeauftragter ernannt

Der rot-grünen Diplomat Walter Lindner wurde vom deutschen Außenminister Guido Westerwelle zum neuen Afrika-Beauftragten ernannt.


Frankfurter Rundschau: Westerwelle gibt sich pragmatisch, 7. November 2010.

Tschadische Telekomunikationsanbieter von libyscher Firma gekauft

Für ca. 90 Millionen Dollar kaufte die libysche Firma Libyan African Investment Portfolio 60 % des tschadischen Telekommunikationsanbieters Sotel-Tchad auf, erklärte der tschadische Staatsminister.

ifz.net: Tchad: D'un montant estimé à 90 millions de dollars, le Tchad a cédé 60% du capital de la Société des télécommunications du Tchad à une filiale du fonds d'investissement libyen Libyan African Investment Portfolio, 2. November 2010.

Neue Entwicklungen im Fall Habré

Am 24. November 2010 findet eine große Spendenaktion in Dakar im Senegal statt: Es soll Geld gesammelt werden, um den Fortgang des Habré-Falls vor Gericht zu gewährleisten. 2006 hatte die Afrikanisch Union das Mandat für die Gerichtsverhandlung des ehemaligen tschadischen Staatspräsidenten an den Senegal übergeben. Habré werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgewurfen. Dennoch kam es bisher zu keiner Verhandlung.

African Press Organization: Une nouvelle étape vers le procès de Hissene Habre, 16.11.2010.

Samstag, 6. November 2010

Transaqua: Gemeinsam gegen das Austrocknen des Tschadsee

Zum 8. Entwicklungsforum, dass vom 29. bis 31. Oktober 2010 in N'Djamena stattfand, formierten die Staatschefs aus Libyen, Senegal, Zentralafrika, Tschad und Nigeria ein Bündnis gegen das Austrocknen des Tschadsees. Das Projekt "Transaqua" umfasst die Idee, den Tschadsee wieder neu zu befüllen, indem der Fluss Oubangui hereingeleitet wird.


Jeune Afrique: La bonne parole des chefs d'État pour la sauvegarde du lac Tchad, 1. November 2010.


Jeune Afrique: Emmanuel Nadingar : "Le projet Transaqua est la seule solution évidente pour l'assèchement du lac Tchad", 30. Oktober 2010.

AI: Aufruf für die Menschenrechte nach dem Mord zweier Militärs

Amnesty International ruft die Autoritäten im Tschad dazu auf, sich für die Sicherheit und die Einhaltung der Menscherechte stark zu machen. Anlass war der gewaltvolle Mord an zwei Offizieren der tschadischen Nationalarmee am 21. Oktober 2010. Es wird vermutet, dass es sich hierbei um einen etnischen Konflikt handelte, da die Opfer zu den ethnischen Gruppen der Zaghawa und Tama gehörten. Nach dem Abzug der MINURCAT-Truppen müsse die tschadische Regierung die Verantwortung über die Sicherheit im Land übernehmen.


AI: Document - Tchad. Garantir la sécurité et le respect des droits humains dans la région du Dar Tama après la mort de deux militaires, 2. November 2010.

N'Djamena unter Wasser

Die Einwohner der tschadischen Hauptstadt N'Djamena überraschte eine der schlimmsten Überschwemmung seit Jahrzehnten Ende September. Zahlreiche Menschen wurden obdachlos und müssen versorgt werden. Hifsorganisationen verteilen Wasserreinigungstabletten, Antiboitika und Zelten. Die Regierung, NGOs und Einwohner erarbeiten derzeit einen Plan, wie sich eine solche Katastrophe vermeiden lässt.


IRIN: TCHAD: Les défis de la réponse aux inondations à N’Djamena, 4. November 2010.

AI: Online-Petition für die Wiederaufnahme des Prozess gegen Habré

Zehn Jahre nach der Anklage des tschadischen Präsidenten Hissène Habré ist es immer noch nicht zu einem Prozess im Senegal gekommen.

Setz dich ein, dass Habré sich rechtmäßig für seine Taten vor einem Gericht verantworten muss.


Amnesty International France, Le Sénégal doit cesser de repousser le procès d'Hissène Habré.

Samstag, 16. Oktober 2010

Präsidentenwahl für den 8. Mai 2011 vorgesehen

Die Nationale Wahlkommision Ceni gab bekannt, dass die Wahl zum tschadischen Staatspräsidenten nun am 8. Mai 2011 geplant ist. Auch die Parlamentswahlen, die für Ende des Jahres vorgesehen waren, verschieben sich auf nächstes Jahr.

Jeunes Afrique: La présidentielle fixée au 8 mai 2011.

Dürre, Fluten und Cholera - Die Situation im Tschad spitzt sich zu

Die Organisation Ärzte ohne Grenzen informiert auf ihrer Seite, dass nach einer langen Dürreperiode im Tschad sintflutartige Regenfälle folgten, welche die Ernte vernichtete und einige Dörfer von der Außenwelt abschnitt. Aufgrund des fehlenden Zugangs zu sauberem Trinkwasser sind die Menschen nun von Cholera-Erkrankungen bedroht. Betroffen sind 150.000 Menschen aus 19 von 22 Regionen.

Ärzte ohne Grenzen: Hunger, Fluten und Cholera - die Menschen sind einer dreifachen Notlage ausgesetzt, 1. Oktober 2010.

Stern: 150.000 Menschen im Tschad von Überschwemmungen betroffen, 12. Oktober 2010.

AFP-Meldung auf Jeune Afrique: Tchad: désolation dans un quartier de N'Djamena envahi par les eaux, 14.10.2010.

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Urgent Action: Drohende Zwangsräumungen im Tschad

Etwa 10.000 Bewohner der Hauptstadt N'Djamena sind von rechtswidriger Zwangsräumung bedroht. Die Behörden forderten die BewohnerInnen des Bezirks Ambatta auf, ihre Häuser bis Mitte Oktober zum Ende der Regenzeit zu verlassen, weil dort moderne Gebäude errichtet werden sollen. Die betroffenen Personen wurden weder zu dieser Entscheidung konsultiert, noch hat man ihnen alternative Unterkünfte angeboten.

Weitere Informationen unter http://www.amnesty.de/urgent-action/ua-218-2010/tschad-drohende-zwangsraeumung

Samstag, 25. September 2010

Online-Petition: Hissène Habré

Hissène Habré soll als Präsident des Tschads während seiner Amtszeit von 1982 - 1990 zahlreiche Menschenrechtsverletzungen verübt haben. Nach seiner Absetzung floh er in den Senegal, wo er seit etlichen Jahren lebt.

Eine Initiative von Menschenrechtsgruppen - unter ihnen auch
Amnesty International - haben dafür gesorgt, dass er vor belgischen Gerichten wegen seiner massiven Menschenrechtsverletzungen angeklagt wurde. Der Senegal hat jedoch stets seine Auslieferung verweigert. Gleichzeitig haben aber die senegalesischen Justizbehörden sich immer wieder nicht für zuständig erklärt. Zudem stand die Forderung im Raum, dass der Prozess gegen Habré international finanziert werden solle. Aber auch nach finanziellen Zusagen wurde nichts unternommen.

Deswegen ruft Amnesty International mit einer Online-Petition auf, die Gerichtsverhandlungen nicht weiter vertagen und Hissène Habré nun doch vor ein belgisches Gericht zu stellen.

www.isavelives.be/fr/node/5635

Sonntag, 8. August 2010

Tschadischer Premierminister bittet um internationale Hilfe

Der tschadische Premierminister Emmanuel Nadingar bat am Mittwoch, 5. August 2010, aufgrund der starken Regenschauer um internationale Hilfe. Es bestünde die Gefahr einer Überschwemmung und somit die Notwendigkeit einer Evakuierung der Bevölkerung. Unterkünfte müssten eingerichtet werden und für Nahrung und Medikamente gesorgt werden. Am meisten betroffen seien die Regionum Faya-Largeau und Bardai im Norden, Dar Sila im Osten, Salamat im Südwesten, Batha im Zentrum des Landes und le Mandoul Süden sowie einige Arrondissements der Hauptstadt.

AFP-Meldung: Tchad/intempéries: le Premier ministre appelle à l'aide internationale, 5. August 2010.

UN-Meldung: Nährstoffreiche Algen sollen landwirtschaftliche Erträge

Die United Nations Food and Agriculture Organization meldet, dass eine blau-grüne Algenart namens spirulina die landwirtschaftlichen Erträge der tschadischen Frauen steigern könnte und somit der Mangelernährung entgegen wirken könnte. 1,4 Millionen Dollar investiert die Organisation in das Projekt und organisierte den Verkauf von 10 Tonne des Produkts, das in der Region auch als dihé bekannt ist.

UN News-Centre: Nutrient-rich algae can boost Chadian women’s incomes and tackle malnutrition, 29. Juli 2010.

Dienstag, 27. Juli 2010

Kanada hilft bei Hungerkrise im Tschad

Eine Unterstützung von über 6,8 Millionen kanadische Dollar zur Bekämpfung der Hungersnot versprach die Regierung am Montag, 19. Juli 2010 den etwa seche Millionen Menschen, die derzeit im Tschad und Niger an Hunger leiden.

Jeune Afrique: Crise alimentaire au Niger et au Tchad: aide supplémentaire du Canada, 19. Juli 2010.

BMZ: Hungerkrise in der Sahelzone: Niger und Tschad rufen Notstand aus, 22. Juli 2010.

Hintergrundinformationen:

Welthungerhilfe: Welthunger-INdex 2009.

Aufklärung des Falls Ibni wird vorangetrieben

Obwohl sich die tschadische Regierung lange dagegen gewährt hat, lässt Sie nun internationale Experten ins Land, um bei der Aufklärung des Verschwindens von Ibni Oumar Mahamat Saleh, ehemaliger Vorsitzender der oppositionellen Partei Parti pour les Libertés et le Développement und Sprecher einer Koalition von Oppositionsparteien im Tschad, zu helfen. Dieser wurde am 3. Februar 2008 von tschadischen Sicherheitskräften in seinem Haus in der Hauptstadt N'Djamena festgenommen. Seitdem ist sein Aufenthaltsort ungewiss. Die ausländischen Gesandten sollen die Ermittlungen zu dem Fall wieder aufnehmen.

RFI: Disparition d'Ibni : le Tchad accepte la participation d'experts internationaux au suivi de l'enquête, 1. Juli 2010.

Amnesty International: Briefe gegen das Vergessen - Ibni Oumar Mahamat Saleh.

Erste Phase des Rückzugs der MINURCAT ist abgeschlossen

Die UN-Mission MINURCAT soll sich bis zum 31. Dezember aus dem Tschad und der Zentralafrikanischen Republik zurückziehen. Die erste Phase des Rückszugs ist nach Angaben der französischen Presseagentur AFP bereits abgeschlossen.

Angola Press: La première phase de retrait de la force de l'ONU terminée, 16. Juli 2010.

Freitag, 23. Juli 2010

Freitag, 16. Juli 2010

Neue Studie von AI zum Abzug der MINURCAT

Der Abzug der UN-Mission MINURCAT ist beschlossen Sache. Amnesty International gab nun ein Dokument heraus, das Maßnahmen aufzeigt, die von der UN Sicherheitsrat, der tschadischen Regierung und dem UN-Generalsekretariat realisiert werden müssen, damit die Sicherheit für die Menschen im Land, unter ihnen auch die zahlreichen Flüchtlinge, gewährleistet wird.

Amnesty International: Chad: “We too deserve protection” Human Rights Challenges as UN Mission Withdraws, 15. Juli.

Pressemitteilung von Amnesty International: "Chad: Human Rights Challenges as the UN mission withdraws", 15. Juli.

Samstag, 3. Juli 2010

Minenproblem im Tschad noch nicht gelöst

Fehlendes Geld, schlechtes Managment, Versäumnisse bei der Verteilung finanzieller Mittel und eine unzureichende Ausrüstung seien der Grund, dass die Entminungsversuche im Tschad noch nicht weit voran gekommen sind. Über 1000 Menschen sind den Landminen oder anderen Explosionen schon zum Opfer gefallen.

irinnews.org: Analysis: The problems of demining in Chad, 18. Juni 2010.

Tschadische Menschenrechtsverteidiger protestieren gegen die Ermordeung Floribert Cheneya im Kongo

Die afrikanische Vereinigung für die Menschenrechte, ADADHO, protestierte gegen die Ermordung des Menschenrechtsvertei- digers Floribert Chebeya, Präsident der kongolesischen NGO La Voix des sans-voix, und fordern eine Aufklärung des Falls sowie die Beachtung der Menschenrechte.

congovision.com: L'Appel urgent à la communauté Internationale de s'impliquer dans la protection des défenseurs des droits de l'Homme en République Démocratique du Congo, 4. Juni 2010.

Unter Verdacht: Menschenrechtsverteidiger Bathily

13 Million CFA soll der Menschenrechtsverteidiger Bathily im Rahmen der Verhandlungen über den Fall Habré laut Anwälten des Ex-Präsidentens bekommen haben. Amnesty International hält diese Anschuldigungen für falsch und verteidigt Bathily.

rewmi.com: Amnesty International prend la défense de Me Demba Ciré Bathily accusé d'avoir de l'argent des mains d'un diplomate tchadien, 23. Juni 2010.

Interview mit Me Demba Ciré BATHILY auf Wal Fadjri: Réplique de Me Demba Ciré Bathily, accuse d'avoir empoché 13 millions Fcfa, 17. Juni 2010.

Kritik am Senegal von der Verteidigern Habrés

Die Anwälte Hissene Habrés zweifeln laut einer Pressemitteilung vom 15. Juni bekunden daran, dass der Senegal ein angemessenes Gerichtsverfahren für den ehemaligen tschadischen Staatspräsidenten organisieren könne. Sie reklamieren eine Vermischung der Zuständigkeitsfelder, da einige Verteidiger auch gleichzeitig in Menschenrechtsorganisationen aktiv seien.

Vor vier Jahren hat der Senegal das Mandat zur Rechtsprechung über Habré von der Afrkanischen Union erhalten. Seitdem warten die Opfer vegeblich auf ein Urteil.

FIDH: Justice, dignité et décence pour les victimes du régime Habré, 22. Juni 2010.

Die tschadischen Opfer des Diktators empfangen den senegalesischen Staatspräsidenten.

senego.com:
Les victimes de Hissène habré accueillent Wade en pleurs : Larmes de pression au Tchad.

Sonntag, 13. Juni 2010

Hirtenvölker leiden unter Hungersnot

75% aller Viehhirten im Tschad leiden laut Aussage der Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. unter einer aktuter Hungersnot und sind somit in ihrer Existenz bedroht.

Der Merkur: Tschad: Hungersnot in Sahelzone breitet sich weiter aus - Hirtenvölker im Tschad stehen vor dem Aus, 11. Juni 2010.

Verbot des Einsatzes von Kindersoldaten

Auf einer Regionalkonferenz im Tschad unterzeichneten Vertreter aus dem Tschad, Sudan, Zentralafrikanischen Republik, Niger, Nigeria und Kamerun die "Erklärung von N'Djamena", in der sie sich verpflichteten den Missbrauch von Kindern für militärische Zwecke und andere Kampfhandlungen entgegenzuwirken und abzuschaffen.

Deutsche Welle: Sechs Staaten Afrikas verbieten Kindersoldaten, 10. Juni 2010.

Le Monde:
Six pays africains s'engagent à mettre fin au recrutement des enfants soldats, 11. Juni 2010.

Samstag, 12. Juni 2010

Rückkehr zum alten Presserecht

Der Gesetzesentwurf über eine Verschärfung des Presserechtes wurde am 2. Juni 2010 vom tschadischen Parlament verworfen, da er als repressiv galt. Nun ist das alte Pressegesetz von 1994 wieder in Kraft, das möglicherweise die Arbeit der Journalisten im Land zeitweise verbessert.

AFP-Meldung auf france24.com: Le Tchad revient à une loi moins répressive sur la presse, 2. Juni 2010.

Im Norden nichts Neues?

"Was ist eigentlich mit dem Norden los?" fragte sich das humanitäre Projekt "irin" und berichtet auf seiner Internetseite, dass humanitäre Hilfsorganisationen sich immer mehr aus dem Norden des Tschads zurück ziehen. Grund dafür seien fehlende Informationen und Behinderungen bei der Einreise.

Mangelernährung, eine schlechte medizinische Infrastruktur und gefährliche Minenfelder sind bereits jetzt Herausfroderungen, denen sich das Land stellen muss. Im Moment seien die Probleme zwar noch nicht akut, aber sollten weiterhin keine Lösungsansätze für die Probleme der Region erarbeitet werden, bestünde die Gefahr, dass sich die Situation noch weiter verschlechtere und in einer Krise ende.

Irinnews.org: TCHAD: Que se passe-t-il dans le nord?, 12 Juni 2010.

Freitag, 4. Juni 2010

Im Gespräch: Holmes trifft Déby

Die schwere humanitäre Krise stand im Mittelpunkt des Treffens von John Holmes, Untergeneralsekretär für humanitäre Angelegenheiten bei der UNO, und dem tschadischen Präsidenten Idriss Déby. Dieser versicherte, dass er für die Sicherheit der Zivilbevölkerung sorgen werde. Doch die Lage ist prekär: Unterernährung und Trockenheit stellen den Tschad vor enorme Herausforderungen.

un.org: Tchad : Holmes discute avec le Président Déby de la crise humanitaire, 26.05.2010.

Deine Stimme zählt: Für eine Verlängerung von MINURCAT

Der Beschluss der UNO die militärische Einsatzgruppe MINURCAT aus dem Tschad abzuziehen, besorgt Amnesty International laut eines Berichts der französischen Presseagentur AFP. Die Sicherheit tausender Flüchtlinge stehe nun auf dem Prüfstand. MINURCAT habe eine bedeutende Rolle für den Schutz der Menschenrechte in der Region gespielt.

Mehr unter:

ADF-Meldung auf tribune de genève: Tchad: une décision "imminente" de retrait de la Minurcat inquiète Amnesty, 25.05.2010.


Die AI-Sektion in Frankreich ruft nun zur Unterschriftenaktion gegen den Abzug auf. Sie richtet sich an den französischen Staatspräsidenten Sarkozy, der sich für die Verlängerung der MINURCAT einsetzen soll, um den Schutz der Zivilbevölkerung zu gewährleisten.

Mitmachen könnt Ihr unter:
AI France: Les Nations unies doivent continuer à protéger la population civile au Tchad, 25.05.2010


Weitere Informationen findet Ihr unter:


AFP-Meldung auf tchadenligne.com: La force de l'ONU au tchad et en centrafrique va plier bagages, 26.05.2010.

APA-Meldung auf tt.com: UNO beendet Einsatz im Tschad und in Zentralafrika , 26.05.2010

Montag, 31. Mai 2010

Lichtblick im Prozess gegen den ehemaligen Präsidenten Habré

Aufgrund einer Kürzung des Budgets für den Prozess gegen den ehemaligen tschadischen Präsidenten Hissène Habré könnte es bereits bis zum Jahresende zu einer Entscheidung kommen. Habré war nach seiner Entmachtung in den Senegal geflohen. Bereits 2006 forderte die Afrikanische Union, dass der Ex-Dikator sich vor Gericht für die vergangenen Menschenrechtsverletzungen verantworten soll. Doch bisher wurde der Prozess in die Länge gezogen.


Jeune Afrique: Procès Habré: divine surprise?, 27.5.2010.


gaboneco.com: Sénégal : Le procès Hissène Habré se fait toujours attendre, 10. April 2010

Tschadische Regierung verspricht Sicherheit auch ohne MINURCAT

Die Regierung des Tschads versichtert nach der Entscheidung der UNO, die MINURCAT-Truppe abzuziehen, dass auch ohne die UN-Mission die Sicherheit in der Krisenregion für Flüchtlinge und auch humanitäre Organisationen gewährleistet sei. Hierbei setzt sie auf die DIS, einer Sondereinsatztruppe, sowie einer 3.000 Mann starken tschadisch-sudanesischen Einheit. Humanitäre Organisationen und Rebellengruppen sind skeptisch.

AFP-Meldung auf google.com: Tchad: N'Djamena confiant, ONG et opposition inquiets du retrait de la Minurcat,26.05.2010.

Weitere Informationen:

Französische Nachrichtenagenur (AFP): "toutes les dispositions sont prises" pour la relève de la Minurcat, 30.5.2010

Warnung vor Hungerwelle

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat am Freitag, 28.5.2010 vor einer Hungerperiode gewarnt. Betroffen seien 2 Millionen Menschen der tschadischen Bevölkerung.

Entwicklungspolitik online: Westafrika: 10 Millionen Menschen droht der Hunger, 28.5.2010.

Abzug der MINURCAT bis Jahresende beschlossen

Der Abzug der MINURCAT aus dem Tschad ist am 25. Mai 2010 vom UNO-Sicherheitsrat beschlossen wurden. Die UN-Mission ist seit 2008 im Osten des Tschads im Einsatz und soll für Sicherheit und Stabilisierung in der Region sorgen, in der sich über 400.000 Flüchtlinge - viele von ihnen aus Dafur - befinden. Der tschadische Präsident Idriss Deby hatte den Abzug der Truppen gefordert. Menschenrechtsorganisationen betrachten diese Entscheidung als kritisch, da es sehr fraglich ist, ob die tschadische Regierung für die Sicherheit der Flüchtlinge und Bevölkerung im Land sorgen kann.

Mehr Informationen:

Meldung der Deutschen Welle, 25.5.2010.

Frankfurter Rundschau: Pierre Simonitsch - Blauhelme überlassen Tschad seinem Schicksal, 27.5.2010


ORF: Lucien Giordanni - UN-Abzug aus dem Tschad
(geht auf die Rolle Österreichs und die Kritik der Hilfsorganisationen ein)

Dienstag, 25. Mai 2010

Mit aller Gewalt gegen Déby

Die Online-Redaktion der Jeune Afrique berichtet von dem Zusammenschluss bewaffneter Oppositionsgruppen im Tschad zur Alliance nationale pour le changement démocratique. Anführer ist der General Nouri Mahamat, der lange Zeit Verbündeter von Hissène Habré war und eine Entmachtung des Präsidenten "mit jedem zur Verfügung stehenden Mittel" vorantreiben will.

Mehr unter http://www.jeuneafrique.com/Article/ARTJAWEB20100516115301/tchad-politique-rebellion-idriss-deby-itnoune-nouvelle-alliance-rebelle-veut-renverser-deby-par-tous-les-moyens.html

Hissène Habré - der afrikanische Pinochet?

Eine 16minütige Videoreportage von Marie-Laure Josselin ist auf der Seite des Kanadischen Radios zu sehen. Sie handelt von Hissène Habré, dem ehemaligen Präsidenten des Tschads. 1990 wurde er von Idriss Déby aus dem Amt gedrängt und floh in den Senegal. Ein nationaler Untersuchungsausschuss befasst sich nun mit den Verbrechen und Menschenrechtsverletungen, die Habré und seine Komplizen begangen haben sollen.

Mehr Informationen unter http://www.radio-canada.ca/emissions/dimanche_magazine/2009-2010/chronique.asp?idChronique=111501&autoPlay=

Der Titel des Pinochet bezieht sich auf den Diktator Augusto Pinochet, der von 1973 bis 1990 Chilke regierte. Ihm werden zahlreiche Menschenrechte vorgeworfen.