Montag, 31. Mai 2010

Lichtblick im Prozess gegen den ehemaligen Präsidenten Habré

Aufgrund einer Kürzung des Budgets für den Prozess gegen den ehemaligen tschadischen Präsidenten Hissène Habré könnte es bereits bis zum Jahresende zu einer Entscheidung kommen. Habré war nach seiner Entmachtung in den Senegal geflohen. Bereits 2006 forderte die Afrikanische Union, dass der Ex-Dikator sich vor Gericht für die vergangenen Menschenrechtsverletzungen verantworten soll. Doch bisher wurde der Prozess in die Länge gezogen.


Jeune Afrique: Procès Habré: divine surprise?, 27.5.2010.


gaboneco.com: Sénégal : Le procès Hissène Habré se fait toujours attendre, 10. April 2010

Tschadische Regierung verspricht Sicherheit auch ohne MINURCAT

Die Regierung des Tschads versichtert nach der Entscheidung der UNO, die MINURCAT-Truppe abzuziehen, dass auch ohne die UN-Mission die Sicherheit in der Krisenregion für Flüchtlinge und auch humanitäre Organisationen gewährleistet sei. Hierbei setzt sie auf die DIS, einer Sondereinsatztruppe, sowie einer 3.000 Mann starken tschadisch-sudanesischen Einheit. Humanitäre Organisationen und Rebellengruppen sind skeptisch.

AFP-Meldung auf google.com: Tchad: N'Djamena confiant, ONG et opposition inquiets du retrait de la Minurcat,26.05.2010.

Weitere Informationen:

Französische Nachrichtenagenur (AFP): "toutes les dispositions sont prises" pour la relève de la Minurcat, 30.5.2010

Warnung vor Hungerwelle

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat am Freitag, 28.5.2010 vor einer Hungerperiode gewarnt. Betroffen seien 2 Millionen Menschen der tschadischen Bevölkerung.

Entwicklungspolitik online: Westafrika: 10 Millionen Menschen droht der Hunger, 28.5.2010.

Abzug der MINURCAT bis Jahresende beschlossen

Der Abzug der MINURCAT aus dem Tschad ist am 25. Mai 2010 vom UNO-Sicherheitsrat beschlossen wurden. Die UN-Mission ist seit 2008 im Osten des Tschads im Einsatz und soll für Sicherheit und Stabilisierung in der Region sorgen, in der sich über 400.000 Flüchtlinge - viele von ihnen aus Dafur - befinden. Der tschadische Präsident Idriss Deby hatte den Abzug der Truppen gefordert. Menschenrechtsorganisationen betrachten diese Entscheidung als kritisch, da es sehr fraglich ist, ob die tschadische Regierung für die Sicherheit der Flüchtlinge und Bevölkerung im Land sorgen kann.

Mehr Informationen:

Meldung der Deutschen Welle, 25.5.2010.

Frankfurter Rundschau: Pierre Simonitsch - Blauhelme überlassen Tschad seinem Schicksal, 27.5.2010


ORF: Lucien Giordanni - UN-Abzug aus dem Tschad
(geht auf die Rolle Österreichs und die Kritik der Hilfsorganisationen ein)

Dienstag, 25. Mai 2010

Mit aller Gewalt gegen Déby

Die Online-Redaktion der Jeune Afrique berichtet von dem Zusammenschluss bewaffneter Oppositionsgruppen im Tschad zur Alliance nationale pour le changement démocratique. Anführer ist der General Nouri Mahamat, der lange Zeit Verbündeter von Hissène Habré war und eine Entmachtung des Präsidenten "mit jedem zur Verfügung stehenden Mittel" vorantreiben will.

Mehr unter http://www.jeuneafrique.com/Article/ARTJAWEB20100516115301/tchad-politique-rebellion-idriss-deby-itnoune-nouvelle-alliance-rebelle-veut-renverser-deby-par-tous-les-moyens.html

Hissène Habré - der afrikanische Pinochet?

Eine 16minütige Videoreportage von Marie-Laure Josselin ist auf der Seite des Kanadischen Radios zu sehen. Sie handelt von Hissène Habré, dem ehemaligen Präsidenten des Tschads. 1990 wurde er von Idriss Déby aus dem Amt gedrängt und floh in den Senegal. Ein nationaler Untersuchungsausschuss befasst sich nun mit den Verbrechen und Menschenrechtsverletungen, die Habré und seine Komplizen begangen haben sollen.

Mehr Informationen unter http://www.radio-canada.ca/emissions/dimanche_magazine/2009-2010/chronique.asp?idChronique=111501&autoPlay=

Der Titel des Pinochet bezieht sich auf den Diktator Augusto Pinochet, der von 1973 bis 1990 Chilke regierte. Ihm werden zahlreiche Menschenrechte vorgeworfen.